„Gemeinsam für Frieden und Toleranz“

Liebe Mitchristen, liebe Mitbürger,

„Gemeinsam für Frieden und Toleranz“ – unter dieser Überschrift planen viele Menschen in Lübeck Aktionen für den 31. März 2012.  In der Nacht zu Palmsonntag jährt sich zum 70. Mal die Bombennacht, die während des 2. Weltkrieges große Teile der Lübecker Altstadt zerstört hat. Die Wunden, die Krieg und NS-Diktatur geschlagen haben, sind - auch - an dieser Stelle bis heute sichtbar.

Wir gedenken der verfolgten und ermordeten Menschen, denen der NS-Staat dasLebensrecht abgesprochen hat: Juden, Sinti und Roma, politisch und religiös Andersdenkende, Homosexuelle, die Völker Osteuropas. Wir erinnern uns an alle Opfer von Krieg und Vertreibung. Aus dem Gedenken erwächst Verantwortung für unsere Gegenwart: Toleranz, Schutz von Minderheiten, Freiheit und der unbedingte Wille zur Aussöhnung und zum Frieden – diese Werte bilden das Fundament unserer Demokratie und für über 65 Jahre Frieden in unserem Land.

Wenn rechtsextreme Gruppierungen in diesem Jahr erneut in Lübeck versuchen wollen, die Opfer des Krieges für ihre menschenverachtende Propaganda missbrauchen, können wir dazu nicht schweigen. Die Aufdeckung der „Zwickauer Terrorzelle“, die Drohungen und Schmierereien in Ratzeburg und an vielen anderen Orten, die erneuten Steinwürfe auf die Lübecker Synagoge erfordern hörbaren und sichtbaren Widerspruch – auch von uns Lübeckerinnen und Lübeckern: „Gemeinsam für Frieden und Toleranz!“

Gemeinsam mit vielen Vertretern von Verbänden, Kultur, Wirtschaft, Schulen, Hochschulen, Religionsgemeinschaften, Politik, Gewerkschaften und Initiativen bittet die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen alle Lübeckerinnen und Lübecker: setzen Sie am 31. März ein sichtbares friedliches Signal für Demokratie und Menschenrechte.

Wir laden am Samstag, dem 31. März 2012 um 9.00 Uhr in mehreren Kirchen (St. Marien, Luther, Bodelschwingh) zu gemeinsamen, ökumenisch verantworteten Andachten ein. Danach ist ein Demonstrationszug vom Marktplatz zum Ziegelteller geplant. Am Nachmittag finden in der Innenstadt Lesungen und Gedenkveranstaltungen statt.

Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Tagespresse und ab Mitte März auch der Kirchenkreis-Homepage: www.kk-ll.de

Unsere Hansestadt Lübeck ist weltoffen und sich ihrer Verantwortung aus der Geschichte bewusst. Werden auch Sie aktiv! Kommen Sie zu den Andachten, Prozessionen und Kundgebungen am 31. März 2012!

Es grüßt Sie Ihre Pröpstin
Petra Kallies